Patienten­orientierte Diagnostik 

Gründ­liche Dia­gnose für mehr Sicher­heit und bes­sere Therapie 

Schluck­be­schwerden, Auf­stoßen, Schmerzen in Brust und Bauch, Blä­hungen, Durch­fall oder Ver­stop­fung – und das über meh­rere Monate: Was man­chen Men­schen als all­täg­liche Unpäss­lich­keiten erscheint, kann für Betrof­fene sehr belas­tend und quä­lend sein. Dadurch emp­finden sie ihre Lebens­qua­lität oft viel­fältig und nach­haltig beeinträchtigt. 
Im schlimmsten Fall kann hinter den Beschwerden sogar eine schwer­wie­gende Erkran­kung dahin­ter­ste­cken. Umso wich­tiger ist es also, auch ver­meint­lich ‚leich­tere‘ Beschwerden zeitnah und fach­ge­recht abklären zu lassen – vor allem, wenn sie über mehr als 4 Wochen anhalten. 

Was ist die Ursache für meine Beschwerden? 

Eine zuver­läs­sige Dia­gnose ist für viele Betrof­fene ein ent­schei­dender Schritt, ihre lange ersehnte Lebens­qua­lität end­lich wie­der­her­zu­stellen – oder zumin­dest die Beschwerden erträg­lich zu machen.


Wenn erst einmal geklärt ist, welche Ursa­chen für Ihre Beschwerden ver­ant­wort­lich sind, lassen sich diese durch eine ziel­ge­rich­tete The­rapie oft­mals wieder ‘gut in den Griff’ bekommen – oder im güns­tigsten Fall sogar beheben.

Bei­spiel: Pati­enten mit Reiz­darm müssen oft bis zu 8 Jahre warten, bis sie ihre Dia­gnose ‘Reiz­darm­syn­drom’ erhalten.

Quelle: BARMER Arzt­re­port 2019

Mehr zu den The­ra­pie­mög­lich­keiten bei Ihren Beschwerden erfahren Sie hier

Was macht die Qua­lität einer ‘guten’ Dia­gnostik aus

Spezialisten­wissen und ganz­heit­li­cher Blick gefragt 

Erkran­kungen des Verdauungs­traktes zu dia­gnos­ti­zieren ist mit viel­fäl­tigen Her­aus­for­de­rungen ver­bunden: Oft ähnelt die Dia­gnose einem Puzzle, bei dem die Teile ein­zeln zusam­men­ge­fügt werden müssen. Aber die Mühe lohnt sich!

Eine gesi­cherte Dia­gnostik erfordert

Erfah­rene Spe­zia­listen mit einem ganz­heit­li­chen dia­gnos­ti­schen Blick. 

Zeit für eine gründ­liche Ana­mnese, Sich­tung der Vor­be­funde von anderen Kol­legen sowie einen aus­ge­prägten medi­zi­ni­schen Spürsinn. 

Idea­ler­weise einen engen Aus­tausch mit Ihrer Haus­ärztin oder Ihrem Hausarzt. 

Dia­gnos­ti­sche Ver­fahren auf hohem medi­zin­tech­ni­schem Niveau – wie Endo­sko­pien, Labor­un­ter­su­chungen, Ultra­schall und Funktionstests 


Hier erfahren Sie, welche Geräte und Ver­fahren mir über das Dia­konie Kli­nikum Jung Stil­ling Siegen zur Ver­fü­gung stehen. 

Hohe manu­elle Fähig­keiten – zum Bei­spiel für ein sicheres, scho­nendes Endo­sko­pieren, das meist ambu­lant durch­ge­führt wird. 

In vier Schritten zu einer struk­tu­rierten, fun­dierten Diagnose 

Eine gesi­cherte Dia­gnostik Ihrer gas­tro­en­te­ro­lo­gi­schen Beschwerden ver­langt ein sys­te­ma­ti­sches Vor­gehen und hin und wieder auch Intui­tion und Spür­sinn – wie bei einem guten Detektiv.


Zen­trale Kri­te­rien für einen ‘Fahn­dungs­er­folg’ sind für mich die fol­genden vier Schritte:

  • 1. Aus­führ­li­ches per­sön­li­ches Ana­mnese-Gespräch mit Ihnen und Ana­lyse von Fremdbefunden 

    Zuhören und mit­ein­ander spre­chen. Dieser Schritt ist ent­schei­dend für die wei­tere Dia­gnostik und die spä­tere indi­vi­duell auf Sie abge­stimmten The­ra­pie­wege. Ein umfas­sendes Bild von Ihrer Situa­tion lie­fert einen wich­tigen Schlüssel auf der Suche nach den „wirk­li­chen“ Ursa­chen für Ihre Beschwerden. Zum Bei­spiel möchte ich von Ihnen wissen: wie und wie häufig, wann oder in wel­cher Situa­tion sich Ihre Beschwerden äußern, ebenso, ob es fami­liäre “Vor­be­las­tungen” gibt. Hierzu hilft mir ein struk­tu­rierter Fra­ge­bogen, den Sie schon im Vor­feld in Ruhe aus­füllen können. Hinzu kommt eine gründ­liche, fach­ge­rechte Ana­lyse der Fremd- und Vorbefunde. 
  • 2. Maß­ge­schnei­derte dia­gnos­ti­sche Stra­tegie sowie Ein­satz modernster Geräte und Verfahren 

    Eine aus­sa­ge­kräf­tige, detail­lierte Dia­gnostik muss indi­vi­duell auf einen Pati­enten zuge­schnitten sein – und sie sollte so scho­nend und risi­koarm wie mög­lich sein. Dies setzt hoch­mo­derne Geräte und Methoden ebenso voraus wie einen ganz­heit­li­chen Ansatz. Wie zuver­lässig die jewei­ligen Ergeb­nisse sind, hängt dabei stark von den Fähig­keiten und der Erfah­rung des Unter­su­chers ab. Bei­spiel aus der Praxis: Eine eosi­no­phile Gas­troen­teritis, die immer wieder zu Beschwerden führt, kann als Reiz­magen bzw. Reiz­darm fehl­in­ter­pre­tiert werden, wenn nicht zur rechten Zeit an den rich­tigen Stellen genü­gend Biop­sien ent­nommen werden und ein erfah­rener Patho­loge nach genau diesem Krank­heits­bild gefragt wird. Ein zusätz­li­ches Maß an Sicher­heit für meine Pati­enten bietet die unmit­tel­bare Nähe zum Sie­gener Dia­konie Kli­nikum Jung Stil­ling. Bei einer ambu­lanten Unter­su­chung bzw. Behand­lung befinden sich bei Bedarf wei­tere Fach­ab­tei­lungen in der Nähe – zum Bei­spiel bei einer beglei­tenden Herzerkrankung. 

    Eine Über­sicht der ver­schie­denen Mög­lich­keiten zur Dia­gnose finden Sie hier
  • 3. Berück­sich­ti­gung des aktu­ellen For­schungs­stands und ganzheitlicher 

    Die Vis­ze­ral­me­dizin – also die Medizin der “Ein­ge­weide” – ist eine eher junge Fach­rich­tung der Inneren Medizin. Sie erfor­dert einen ganz­heit­li­chen Ansatz, weil oft­mals klas­si­sche Fach­grenzen über­schritten werden. Das Gebiet ent­wi­ckelt sich zudem überaus dyna­misch und bringt fort­lau­fend neue Erkennt­nisse hervor – ins­be­son­dere auf dem Gebiet funk­tio­neller Erkran­kungen des Magen-Darm-Traktes. 

    Den aktu­ellen Stand der For­schung gilt es bei der Dia­gnostik wie auch bei der The­rapie im Blick zu haben – sonst werden zum Bei­spiel wich­tige Zusam­men­hänge über­sehen oder sel­tene Erkran­kungen bleiben unent­deckt. Eine zen­trale “Leit­linie” für Dia­gno­se­schritte und The­ra­pie­emp­feh­lungen bieten die jeweils aktu­ellen Hand­lungs­emp­feh­lungen der medi­zi­ni­schen Fachgesellschaften. 

    Mehr zu meiner For­schungs­tä­tig­keit und meiner Mit­wir­kung an Leit­li­nien auf diesem Gebiet erfahren Sie hier
  • 4. Erklä­rung der Befund­lage und Ent­wick­lung einer gemein­samen The­ra­pie­stra­tegie – in enger Abstim­mung mit Hausarzt 

    Nach gründ­li­cher Abklä­rung und Aus­wer­tung aller Befunde nach aktu­ellem wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nis­stand stelle ich meine Dia­gnose und erläu­tere Ihnen diese im Detail. 

    Gemeinsam mit Ihnen und Ihrem Haus­arzt ent­wickle ich indi­vi­duell auf Sie abge­stimmte The­ra­pie­wege. Natür­lich stehe ich Ihnen bei ent­spre­chendem Bedarf als Spe­zia­list auch wäh­rend der The­rapie zur Ver­fü­gung – in enger, ver­trau­ens­voller Zusam­men­ar­beit mit Ihrem Haus­arzt. Welche The­ra­pie­mög­lich­keiten gibt es und was ist dabei zu berücksichtigen? 

    Mehr dazu erfahren Sie hier

Möchten Sie Beschwerden abklären lassen?

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Warum ist die Dia­gnose von Erkran­kungen des Verdauungs­traktes oft so schwierig? 

Jeder Patient möchte wissen: Welche Ursa­chen haben meine Beschwerden? 

Bei Erkran­kungen, in denen Gas­tro­en­te­ro­logen gefragt sind, ist das oft nicht so leicht zu beant­worten. Denn hier ist neben den Organen viel­fach ein wei­terer “Akteur” im Spiel – das “Darm-Hirn”. Es steht in enger Ver­bin­dung mit dem “Kopf-Hirn” und ist bei vielen soge­nannten “funk­tio­nelle Erkran­kungen” mit im Spiel. Diese Zusam­men­hänge werden aller­dings heute noch oft übersehen.

Wich­tigste Frage: Gibt es orga­ni­sche Ursachen? 

Gerade in der Gas­tro­en­te­ro­logie ist es daher für eine sichere Dia­gnose wichtig, zwi­schen orga­ni­schen Ursa­chen und funk­tio­nellen Stö­rungen zu unterscheiden. 
Orga­ni­sche Erkran­kungen wie Krebs/Tumore, Reflux, Geschwür, chro­ni­sche Darm­ent­zün­dungen und vieles andere mehr zeigen bei der Dia­gnostik einen soge­nannten orga­ni­schen sicht- oder mess­baren Befund – sei es bei Labor­un­ter­su­chungen, im Ultra­schall oder bei der Endoskopie. 
Zeigt zum Bei­spiel ein Ultra­schall (Sono­gra­phie) bei rechts­sei­tigen Ober­bauch­schmerzen- keine orga­ni­schen Ursa­chen, erhält der Patient oft die Dia­gnose, sein Befund sei “unauf­fällig”. Den­noch lassen seine Beschwerden nicht nach und er leidet weiter – oft­mals mehr als bei soge­nannten orga­ni­schen Erkrankungen. 

Unent­deckte Ursa­chen von Erkran­kungen des Magen-Darm-Traktes können für Pati­enten sehr belas­tend sein 

Kon­se­quenzen nicht dia­gnos­ti­zierter funk­tio­neller Erkran­kungen für Patienten 

  • Sie durch­laufen immer wei­tere dia­gnos­ti­sche Appa­ra­turen wie bei­spiels­weise Com­pu­ter­to­mo­gra­phie (CT) oder Kern­spinn­to­mo­grafie (Magnet­re­so­nanz­to­mo­grafie, kurz MRT) und werden so unnö­tiger Belas­tungen aus­ge­setzt, ohne dass diese bild­ge­bende Dia­gnostik in ihrem Fall Klar­heit bringen kann.
  • Sie leiden unter der Befürch­tung, man könne ihnen unter­stellen, die realen Beschwerden seien nur “ein­ge­bildet”.
  • Sie haben Angst, dass eine schwer­wie­gende Erkran­kung bei ihnen über­sehen wurde.

Funk­tio­nelle Stö­rungen als Aus­löser der Beschwerden 

Ent­spre­chend hilflos, manchmal sogar ver­zwei­felt, fühlen sich viele Pati­enten mit der Dia­gnose “Erkran­kungen ohne orga­ni­schen Befund”, weil die eigent­liche Ursache oft über­sehen oder nicht benannt wird. 
Bei Ver­dacht auf funk­tio­nelle Erkran­kungen des Verdauungs­traktes ist eine gute Zusam­men­ar­beit zwi­schen Haus­arzt und Spe­zia­list beson­ders wichtig. Ein weit ver­brei­tetes Bei­spiel für diese Situa­tion lie­fern Pati­enten, die an einem Reiz­darm­syn­drom (RDS) leiden. 

BARMER Arztreport 

Allein 2017 haben 1,1 Mil­lionen Men­schen in Deutsch­land die Dia­gnose Reiz­darm erhalten. Die Dun­kel­ziffer ist aller­dings fast zehnmal so hoch. 

Warum lassen sich ein Reizdarm­syndrom oder andere funk­tio­nelle Erkran­kungen nicht im MRT erkennen?

Soge­nannte “funk­tio­nelle gas­tro­in­testi­nale Erkran­kungen” (FGID) sind Stö­rungen der Darm-Hirn-Inter­ak­tion. Sie spielen sich zwar am Organ ab – zum Bei­spiel Magen oder Darm. Den­noch zeigen bild­ge­bende Ver­fahren wie CT oder MRT bei funk­tio­nellen Krank­heiten keine kör­per­li­chen Befunde – also keine objektiv sicht­baren oder mess­baren Ergebnisse.

Ein klas­si­sches Bei­spiel ist die Über­emp­find­lich­keit der Schleim­häute (vis­ze­rale Hyper­sen­si­ti­vität), die man expe­ri­men­tell messen kann, die aber jeder Rou­ti­ne­dia­gnostik ent­geht. Die durch­ge­führte Dia­gnostik wie Endo­skopie, MRT etc. dient bei diesen Erkran­kungen ledig­lich dem Aus­schluss einer orga­ni­schen Erkran­kung, die gleich­ar­tige Beschwerden her­vor­rufen kann.

 

Seien Sie des­halb nicht ent­täuscht, wenn man bei den übli­chen Unter­su­chungs­me­thoden „nichts findet“ – dies ist ein wesent­li­cher Bau­stein der Diagnose.

Mehr zu funk­tio­nellen Stö­rungen des Verdauungs­traktes wie Reiz­darm erfahren Sie hier

Nach­ge­fragt

Was bedeutet Ausschluss-diagnose? 

Was bedeutet Ausschlussdiagnose? 

Eine Aus­schluss­dia­gnose wird nicht direkt durch ziel­ge­rich­tete Unter­su­chungen gestellt, son­dern indem andere mög­liche Ursachen/Krankheiten Schritt für Schritt aus­ge­schlossen werden. Das erfor­dert bei der Dia­gnose Reiz­darm zum Bei­spiel den Mut, einem Pati­enten zu sagen: „Sie haben ein Reiz­darm­syn­drom“. Und dann die Dia­gnostik abzuschließen.

Kenn­zei­chen funk­tio­neller Erkran­kungen des Verdauungs­traktes am Bei­spiel Reizdarmsyndrom

Situa­tion Diagnostik 

Ursache: nicht organisch
= orga­nisch nicht nach­weisbar
= dia­gnos­tisch “ohne Befund” 

Häu­fige Überdiagnose
z.B. mit bild­ge­benden Ver­fahren wie Com­pu­ter­to­mo­grafie (CT) oder Kern­spinn­to­mo­grafie (MRT)

Den­noch: oft zu selten erkannt/ dia­gnos­ti­ziert = hohe Dunkelziffer 

Wichtig zu wissen 

Ursache: Abstim­mung Darm-Hirn und Kopf-Hirn gestört 

Beschwerden sind „echt“ – nicht eingebildet 

Dia­gnose Reizdarm 

Schmerzen chro­nisch = länger anhal­tend als 3 bis 6 Monate 

Dia­gnose nur über Aus­schluss­ver­fahren möglich 

Gruppe 214
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